Die Kehrtwende des Dr. Götzer

Veröffentlicht in Umwelt

Leserbrief von Ruth Müller am 19.03.2011 zum Artikel:
„Götzer: Isar 1 wird wohl abgeschaltet“

Mit Erstaunen habe ich am Dienstag in der Landshuter Zeitung die Kehrtwende von MdB Dr. Wolfgang Götzer in Sachen Atomausstieg gelesen. Er habe sich „massiv für die Abschaltung von Isar 1 eingesetzt“, war dem Artikel zu entnehmen. Bis zum Dienstag galt Dr. Wolfgang Götzer als glühender Verfechter der Kernenergie und hatte „keine Sicherheitsbedenken“. Deshalb stimmte Dr. Götzer im Bundestag entgegen einer mehrheitlichen Stadtratsresolution auch für die Verlängerung der Laufzeiten. Noch im Juli konnte man Dr. Götzer in der Landshuter Zeitung sehen, als er gemeinsam mit den CSU-Größen der Region seine Aufwartung im Kernkraftwerk Isar 1 machte, um dann zu bekräftigen, dass es keine Sicherheitslücke gibt. „Die Kernenergie ist sicher“. Das war die Rente auch einmal.

Die Bedenken der Atomkraftgegner, dass Isar 1 gegen einen Flugzeugabsturz nicht gesichert ist, wurden stets beiseite gewischt. Seit Dienstag ist es nun auch Dr. Götzer bekannt: Isar 1 ist nicht gegen einen Flugzeugabsturz gewappnet.

Auch deshalb kann es für die Region Landshut nur eine Lösung geben: Isar 1 vollständig abzuschalten. Nicht nur ein bisschen. Und nicht nur für 3 Monate. Das Moratorium ist nichts anderes als ein Versuch, Zeit zu schinden, bis die Bürgerinnen und Bürger den Vorfall in Japan wieder vergessen haben und die Landtagswahlen vorbei sind. Dass die Menschen die Katastrophe von Tschernobyl nicht vergessen haben, werden die zahlreichen Veranstaltungen zum 25. Jahrestag dieser atomaren Katastrophe zeigen. Wenn Isar 1 abgeschaltet wird, wird das sicher nicht dem „massiven Einsatz“ von Dr. Götzer zu verdanken sein. Sondern den vielen Menschen, die Woche für Woche mit ihren Mahnwachen für das Abschalten von Isar 1 protestiert haben.

 

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