Ferienprogramm des Ortsvereins

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Max und Moritz

Die Natur soll allen Menschen offenstehen

SPD Kinderferienprogramm beim Naturerlebnispfad

        Rottenburg. Seit einigen Jahren will der Rottenburger Kultur- und Naturerlebnispfad  für Kinder und Erwachsene gleichermaßen eine Vielzahl von Möglichkeiten anbieten, mehr über die heimische Natur sowie über die Tierwelt oder die Geschichte der Stadt zu erfahren. Auch wird an vielen Stationen zum Raten und mitmachen aufgefordert.      „Die Natur soll allen Menschen offenstehen“ , weshalb der Veranstaltungsort beim diesjährigen SPD-Ferienprogramm, die Station 7 im Bereich der Landshuter Werkstätten auch so gewählt wurde, dass die menschlichen Sinne wie das Sehen, Riechen, Hören, Fühlen, Schmecken auch von Kindern und Erwachsenen mit Behinderung angesprochen werden, erklärte Angelika Wimmer eingangs der Exkursion.

      „Wir möchten allen Menschen die das Naturerlebnis suchen, ein solches ermöglichen – ganz unabhängig davon, ob sie selbst mobil sind oder auf Unterstützung angewiesen sind“, betonte die Imkerin Jutta Meyer beim Erklären ihres mitgebrachten Bienenkastens und beim Austeilen der Butterbrote mit frisch geschleudertem Blütenhonig drauf. „Bienchen und Blümchen haben eine innige Verbindung, das ist wohl eine Binsenweisheit“ , so Mayer. Und doch hätten Kinder wohl selten Gelegenheit, diesen engen Zusammenhang zu erleben. Kinder, die das Ferienangebot besuchten, konnten beides, Blüten und Bienen beobachten.

                Eine ganze Reihe blühender heimischer Kräuter konnten die Kinder in den artenreichen Kästen der Lebenshilfe auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne entdecken: Wegwarte, Flockenblume, wilde Möhre, Schafgabe, Lein, Oregano, Margeriten und vieles mehr. So mancher pflückte sich ein feines Sträußchen und fragte, wie die Blumen darin heißen. Und wenn die Erwachsenen mit ihrem Kräuterlatein am Ende waren, gab‘s noch den Hinweis auf die Pflanzenbestimmungs-App „Flora incognita“. Wo tummelten sich die meisten Honigbienen? Klarer Fall: auf den winzig kleinen Oreganoblüten. Andere Insekten wie z.B. Hummeln bevorzugten andere Blüten. Doch jede Biene sei ihrer Blütensorte treu, hieß es. Das konnten die Kinder verfolgen.  Und für jeden war der Tisch reich gedeckt. „Doch was essen denn Bienen und Hummeln eigentlich“?

             Das konnten die Teilnehmer bald sehen, als die Imkerin den Bienenkasten mit den mitgebrachten Waben öffnete. Da tropfte der Honig nur so heraus. Jedes Kind bekam ein Löffelchen und konnte einmal den Honig direkt aus der Wabe naschen. Aber auch die Waben selbst, ihren wunderbaren Bau aus Wachs, welches die Bienen in ihren kleinen Körpern selbst herstellen, verdienten Bewunderung. „Wie leicht ist eine Wabe ohne Honig und wie schwer wiegt sie, wenn sie voll Honig ist“! Das konnte man staunend feststellen beim Heben der vollen und der leeren Wabe.5Auch den Unterschied zwischen Drohnenbau mit den größeren Zellen für die Jungs, (man denke nur an den faulen Willi, den Freund der Biene Maja) und den Bau für die Honigbiene mit den kleineren Zellen konnte man feststellen. Und dann die Tropfenform einer erst im Entstehen begriffenen Wabe.

         Von den gutmütigen Zugpferden „Max und Moriz“ mit nur zwei PS  im Schritt oder leichten Trab bewusst langsam kutschiert, konnten die Kinder abschließend den „Reiz der Langsamkeit früherer Jahrhunderte“ nachempfinden.