SPD arbeitet an Alternative zu Hauptschulverbünden

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Die SPD arbeitet an Alternativen zu den Hauptschulverbünden und ließ sich von MdL Martin Güll (2. von rechts) beraten.

Genossen planen die wohnortnahe Schule mit "echter" Mittlerer Reife
Buch. Die SPD-Kreistagsfraktion ist strikt gegen die geplante Mittelschule und vor allem gegen die geplanten Hauptschulverbünde mit seinen enormen Fahrtwegen für die Schüler im Landkreis. Statt dessen arbeiten die Genossen und insbesondere MdL Martin Güll an einer Alternative: Die SPD plant eine wohnortnahe Schule mit hochwertiger Bildung.

Sie soll eine "echte" Mittlere Reife wie an einer Realschule anbieten. Die Organisation muss dafür aus Gründen wie den zurückgehenden Schülerzahlen umgestellt werden. So soll in der SPD-Alternative in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet werden. Der Fachunterricht soll in Modulen vermittelt werden. Das erfuhr man am Montag im Gasthaus Kuttenlochner in der SPD-Informationsveranstaltung zur geplanten Reform der Hauptschule hin zur Mittelschule.
Kreis- und Gemeinderätin sowie SPD-Kreisvorsitzende Ruth Müller betonte eingangs "Das Thema Mittelschule brennt momentan allen unter den Nägeln". Bürgermeister Franz Göbl positionierte sich "Die Mittelschule ist uns ein Dorn im Auge". Das Gemeindeoberhaupt brach auch gleich eine Lanze für die (noch) vorhandenen wohnortnahen Hauptschulen und dessen Schüler. Stellvertretende Landrätin Christel Engelhard kritisierte die modellhaften Schulverbünde an Volks- und Hauptschulen in der vorgestellten Strukturentwicklung der Staatlichen Schulämter. "Bei dessen Umsetzung wäre eine enorme Fahrtleistung zu erbringen. Die einzigen, die davon profitieren, wären die Busunternehmer!" Engelhard sprach sich statt dessen klar für die wohnortnahe Schule mit der Bindung an die Gemeinden aus. Mit den Worten "Unsere kleinen Hauptschulen sind gut" stärkte sie den (noch) vorhandenen wohnortnahmen Hauptschulen den Rücken. Der engagierte Bildungsexperte Sebastian Hutzenthaler, der bis vor kurzem noch stellvertretender BLLV-Vorsitzender war, stellte die konkrete Situation im Landkreis Landshut vor. Seine Worte zur geplanten Reform der Hauptschule hin zur Mittelschule waren: "Aus Raider wird Twix, sonst ändert sich nichts". Er stellte noch einmal die erarbeitete Strukturentwicklung der Volks- und Hauptschulen in Landkreis und Stadt von den Staatlichen Schulämtern mit seinen geplanten Schulverbünden vor. Es wurde als mögliche Folge prognostiziert, dass trotz der Bildung von Schulverbünden die kleineren Hauptschulen über kurz oder lang geschlossen werden müssten. Wobei der "schwarze Peter" laut SPD-Ansicht dann aber bei den Kommunen liegen würde. Es wurden auch rechtliche Probleme bei den geplanten Schulverbünden angesprochen. Denn welcher Schulrektor hat in einem Schulverbund dann eigentlich das sagen? Landtagsabgeordneter und Schulrektor a.D., Martin Güll, ergriff das Wort: "Das Ziel der Staatsregierung bei der Hauptschulreform hin zur Mittelschule ist ein rein fiskalisches Ziel. Es geht nur ums Geld" meinte der Abgeordnete. Er betonte noch einmal, dass die geplanten Schulverbünde zur Schließung der wohnortnahen Schulen führen werden. Er stellte seine Alternative vor: Die wohnortnahe Schule mit hochwertiger Bildung und einer "echten" Mittleren Reife. Er arbeite derzeit mit seinen Kollegen im Bayerischen Landtag intensiv an dieser Alternative. Er bekam hierfür am Montag im Gasthaus Kuttenlochner viel Rückenwind "von der Basis".

 

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