Streuobstwiese ist ein Gewinn für die Bienen

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Bedrohte Honigsammlerinnen - SPD besuchte Rottenburger Bienenvölker

„Nachwuchsimker sind gesucht“, so Imker Theo Listl beim Besuch der SPD auf der Rottenburger Streuobstwiese in der Nähe des Landkreisbauhofs. Die Landshuter Kreisvorsitzende Ruth Müller hatte gemeinsam mit der SPD Rottenburg den Besuch initiiert und dazu auch die Kelheimer Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer eingeladen, um sich vor Ort über die Situation der Bienen und Imker zu informieren.

Idyllisch gelegen, mit vielen Obstbäumen und an einem eingewachsenen Hain, der das Bienenvolk vor Zugluft schützt, hat Imker Theo Listl hier zwei seiner zwölf Bienenvölker stehen. Erst vor wenigen Jahren hat Listl mit der Hobby-Imkerei begonnen und informierte die Besuchergruppe über die vielfältigen Herausforderungen. In Rottenburg gebe es rund 30 Imker, das Durchschnittsalter betrage 66 Jahre und es sei eine wichtige Aufgabe für die Imkereivereine, für Nachwuchs zu sorgen. In den letzten 60 Jahren sei die Anzahl der Bienenvölker von über 2 Millionen auf rund 600.000 zurückgegangen, berichtete Listl. Lobenswert sei die Initiative „Imkern auf Probe“, bei der „Jungimker“ eine finanzielle Unterstützung und kompetente Betreuung durch die Imkereivereine erhalten. Ruth Müller lobte die Idee, Imkern als Wahlfach an den Schulen anzubieten und so der jungen Generation Wissen zu vermitteln und die Natur nahe zu bringen.

Immer wieder sterben Bienenvölker durch den Parasiten „Varroa destructor“ ab, hier müsse eine verstärkte und vor allem koordinierte Forschung erfolgen, wünschte sich der Imker von der Politik. Die SPD-Landtagsfraktion hat mit verschiedenen Anträgen in den letzten beiden Jahren für eine imkerfreundliche Politik in Bayern gekämpft, berichtete die Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer. So habe man beispielsweise gefordert, dass der Freistaat zum Netzwerk gentechnikfreier Regionen beitreten solle. Die Vermaisung der Landschaft müsse entgegengewirkt werden. Es wäre sinnvoll, mehrjährige Energiepflanzen, wie beispielsweise die durchwachsene Silphie oder Kurzumtriebsplantagen als ökologische Vorrangfläche anzuerkennen. Der Erhalt der Artenvielfalt und die Anlage von Streuobstwiesen komme letztendlich allen zugute. Den Bienen, den Wildtieren aber letztendlich auch den Menschen, stellte Franz Gumplinger fest.

Einig waren sich die SPD und der Hobby-Imker, dass es für die Neonikotinoide ein striktes Verbot geben müsse. „Denn nicht alles, was nicht unmittelbar tödlich sei, sei auch unbedenklich“, gab Theo Listl zu verstehen.

„Wir müssen mit vereinten Kräften daran arbeiten, dass die fleißigen Honigsammlerinnen nicht länger bedroht werden“, so Ruth Müller am Ende des Besuchs. Eine leckere Kostprobe frischen Honigs durfte zum Ende des Besuchs nicht fehlen und so probierten die Besucher auf der Streuobstwiese gleich „Honig, direkt vom Erzeuger“.

Foto v. l. n. r.:
Theo Listl, Johanna Werner-Muggendorfer, MdL, Peter Stranninger, Hans Weigl und Franz Gumplinger (Stadträte SPD ROL); Ruth Müller und Angelika Thiel (SPD Pfeffenhausen)