Zuflucht für Frauen und Kinder vor häuslicher Gewalt

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SPD-Kreistagsfraktion spendet zum Jahresende für die Landshuter Frauenhäuser
„Anstatt Weihnachtskarten zu versenden, haben wir uns vor vielen Jahren entschlossen, stattdessen eine soziale Einrichtung zu besuchen, uns zu informieren und einen Betrag zu spenden“, eröffnete der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag von Landshut das Gespräch mit den beiden Leiterinnen der Landshuter Frauenhäuser, Angelika Hirsch und Gabriele Unverdorben das Gespräch. Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion hatten sich in diesem Jahr entschlossen, die beiden Landshuter Frauenhäuser zu unterstützen, die sich im 25. Jahr ihres Bestehens befinden.

Im Kreistag sei man auch immer wieder mit der unzureichenden Finanzierung der Frauenhäuser durch den Freistaat und dem mangelnden Platzangebot befasst, deshalb sei man auch daran interessiert, Informationen aus erster Hand zu bekommen. „Unsere beiden Frauenhäuser der AWO und der Caritas in Landshut bieten jeweils fünf Plätze für Frauen mit ihren Kindern“, so Angelika Hirsch. Auch in diesem Jahr sei die Auslastungsquote wieder bei über 100 Prozent gewesen. Die Frauen flüchten nicht nur vor physischer Gewalt, oft spielen auch jahrelange Erniedrigungen und psychische Gewalt eine große Rolle für den langen Leidensdruck, dem die Frauen und ihre Kinder ausgesetzt seien. Erst vor kurzem habe man eine Frau mit fünf Kindern beherbergt, hier habe der Sohn die Polizei gerufen, die dafür gesorgt habe, dass eine Zuflucht gefunden wurde. „Wir arbeiten an der Grenze unserer Belastbarkeit“, so Angelika Hirsch. Denn der Personalschlüssel sehe lediglich eine finanzielle Förderung für 1 ¼ Stellen für Sozialpädagoginnen für jeweils ein Frauenhaus vor. Die Erzieherin sei nur halbtags beschäftigt. Hinzu komme, dass auch Präventionsarbeit geleistet werden müsse, beispielsweise in Schulen, Vereinen oder Verbänden. Damit wolle man bereits junge Frauen und Mädchen erreichen, um Beziehungskonflikte sensibel anzusprechen. 44 ehrenamtliche Helferinnen ergänzen die beiden hauptamtlichen Teams in den beiden Frauenhäusern und übernehmen die Rufbereitschaft oder andere Dienste, um Entlastung für Frauen und Kinder zu bieten. Stellvertretender Landrätin Christel Engelhard sprach auch die Schulungen für die Polizeibeamtinnen und –beamten an, die für das Thema „häusliche Gewalt“ sensibilisiert werden müssen.

Ruth Müller, die auch frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion ist, berichtete, dass auch aufgrund ihrer zahlreichen Initiativen eine Studie des Sozialministeriums in Auftrag gegeben wurde. Diese sei im Februar 2016 vorgestellt worden und treffe auch auf die Situation in Landshut zu:

„Wir brauchen bayernweit mehr Plätze für von Gewalt betroffene Frauen“. Zudem habe die Studie ergeben, dass zu wenig Personal für die Betreuung der Kinder, Personalkosten für Verwaltung oder leitende Aufgaben vorhanden sind. Etwa 140.000 Frauen werden jährlich Oper von sexueller und körperlicher Gewalt in Bayern. Müller kritisierte: „Es ist eine Schande, dass immer noch die Hälfte aller hilfesuchender Frauen, die regelmäßig Gewalt erfahren haben, mit ihren Kindern in Bayern keinen Platz in einem Frauenhaus bekommen.“ Für die SPD-Kreistagsfraktion überreichte Sebastian Hutzenthaler eine Spende und wünschte den beiden Leiterinnen, dass sie ihre Leidenschaft und Empathie für diese schwere Arbeit behalten mögen und doch immer die nötige Abgrenzung von ihrer Tätigkeit schaffen.

 

Foto: Gabriele Unverdorben (3. v. l.) und Angelika Hirsch (4. v. l.) freuen sich über die Spende der SPD-Kreistagsfraktion für die Frauenhäuser der AWO und Caritas in Landshut

 

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