SPD- Ortsvereine Pfeffenhausen und Rottenburg fuhren nach Eichstätt

Veröffentlicht in Presse

Ferienprogramm mit Fossiliensuche

Die Steinbrüche des Altmühltals bei Eichstätt sind bedeutende Zeugen für die Geschichte des Lebens. Sie haben für Fossiliensammler eine herausragende Bedeutung. An keinem Ort der Welt fand man bisher in so großer Zahl, so ausgezeichnet erhaltene Versteinerungen. Ausgerüstet mit Hammer und Meißel starteten junge Fossiliensucher im Rahmen des Ferienprogramms bei einer Fahrt der SPD- Ortsvereine Pfeffenhausen und Rottenburg in den aufgelassenen Steinbruch bei Blumenberg.

Schon während der Busfahrt debattierten die Kinder aufgeregt über die besten Suchtechniken und erörterten mögliche Funde. Thomas Niederreiter und Franz Gumplinger führten die Teilnehmer zum Informationspavillon am Eingang des Steinbruchs, wo den Kindern die Entstehung des Fossiliengesteins im zeitgeschichtlichen Rahmen erklärt wurde. Die Steinbrüche des Altmühltals bergen in ihren Plattenkalken die faszinierende Geschichte einer urzeitlichen Welt. Über 900 Tier- und Pflanzenarten wurden hier bereits gefunden, darunter Ammoniten mit bis zu zwei Metern Umfang, Flugsaurier, Raubfische, Krebse und der Urvogel Archaeopteryx. Vor 140 Millionen Jahren lebten diese Tiere unter tropischem Klima am Rande des Jurameers, welches das Altmühltal seinerzeit bedeckte. Als der Schlammboden der Lagunen sie nach ihrem Absterben luftdicht eingeschlossen hatte, wurden ihre Knochen und Schalen im Laufe der Jahrtausende zu Stein. Die Formen ihrer Körper drückten sich in die Kalkschichten, die sich nach und nach auf ihnen ablagerten und die Fossilien unter ihrem Gewicht flach zusammendrückten.

Beeindruckt waren die Kinder von den vielen anschaulichen Informationen, ist es doch kaum vorstellbar, dass vor langer Zeit dort einmal tatsächlich ein Meer gewesen ist. Zusammen mit ihren Betreuern machten sich die Mädchen und Buben auf den Weg zur „Schatzsuche“ und begannen sogleich damit, größere Platten mit Hammern, Meißeln und Schaufeln zu bearbeiten um Schicht für Schicht teilen zu können. Jeder Fund wurde begeistert in den mitgebrachten Taschen und Eimern verstaut. Am häufigsten wurden Seelilien und Seeanemonen gefunden, aber auch kleine Krebse waren recht häufig gut erhalten zu erkennen. Mit humorvollen Kommentaren wurden die Funde von „Koprolithen“ kommentiert, die auch sehr oft vorkamen. Sehen diese raupenähnlich oder wurmförmig ineinander verschlungen auch wunderschön aus, sind sie doch nichts anderes als Ausscheidungen von Tintenfischen. Besonders beeindruckt waren die Kinder auch von den Dendriten, die ihre wunderschönen Maserungen in den Kalkstein gegraben haben, entstanden durch eisen- oder manganhaltiges Regenwasser.

Das Graben, Schaufeln und Spalten der Platten forderte einigen Kraftaufwand von den Kindern. So kehrten sie auch immer wieder zu einer kurzen Rast zum Bus zurück, wo sie mit Brotzeit und Getränken versorgt wurden. Das hervorragende Wetter sorgte aber dafür, dass sich die Kinder durchgehend auf ihre archäologische Arbeit konzentrierten konnten. Wer in diesem Jahr keinen Fisch oder eine versteinerte Schnecke fand, nahm sich das fürs nächste Jahr vor. Staubig, erschöpft und von der Sonne gebräunt, machte sich die Ferienfahrtgruppe auf den Heimweg, wo die Kinder es kaum erwarten konnten den abholenden Eltern ihre zahlreichen Funde zu zeigen und zu erläutern.